„Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt.”

Auslöser dafür, dass die Unternehmensrealität sich von ihrer Umwelt entkoppelt, sind strategische Frakturen. Wir begreifen Frakturen als nichtlineare Veränderungen in den Beziehungen zu Mitarbeitern, Anteilseignern, Kunden, Lieferanten und Stakeholdern. Sie werden durch Faktoren wie Technologiewechsel, veränderte makroökonomische Bedingungen, politische Krisen oder auch veränderte ethische und ästhetische Wertestrukturen initiiert oder beschleunigt.

Strategische Frakturen befinden sind außerhalb des etablierten Unternehmenshorizonts. In den Organisationen fehlen deshalb die Sprache und Instrumente, um sie erkennen, beschreiben und wirksam operationalisieren zu können. In der Folge verlieren Unternehmen den kommunikativen und operativen Anschluss an ihr Umfeld und die Fähigkeit zur Ko-Evolution und Interaktion mit den Märkten. Je stärker diese Abkopplung voranschreitet, desto mehr geht im Unternehmen die Fähigkeit verloren, strategische Frakturen durch schwache oder starke Signale zu erkennen und zu beschreiben. Eine Gefahr, die umso größer ist, wenn die Umwelt sich besonders dynamisch entwickelt. Die Chance liegt darin, diese Entwicklung frühzeitig zu erkennen – und nach Wegen aus der Sprachlosigkeit zu suchen.